Das Einmaleins der Repatriierung - Teil 1

Assistance Medizin

Unter Repatriierung versteht man die Rückholung eines Patienten, der aufgrund einer akuten Erkrankung oder Verletzung aus dem Ausland in das Heimatland oder ein Drittland mit besserer medizinischer Versorgung transportiert wird. Meistens muss nach dem Transport eine erneute und bessere Diagnostik durchgeführt werden, an die sich die eigentliche Therapie anschließt.
Heimatnahe Verlegungen werden meistens durch bodengebundene Rückholdienste durchgeführt, stabile Patienten können dabei durch so genannte Paramedics (Rettungsassistenten und Rettungssanitäter) in Krankentransportwagen sitzend oder liegen transportiert werden. Repatriierung aus dem Ausland werden normalerweise mit Linienmaschinen oder bei schwerer erkranken Patienten mit Ambulanzflugzeugen durchgeführt.
Auch hier sind Krankentransport- und der Rettungswagen involviert, die Patienten zum Startflughafen bringen, mitunter auch luftgebunden durch Hubschrauber als Zubringer. Die Assistance Medizin ist Teil der Repatrieirungs- und Flugmedizin, die sich mit der individuellen Betreuung von Patienten auf Reisen befasst.
Assistance Mediziner prüfen die Versorgungsmöglichkeiten im Ausland, besonders in Schwellen- und Entwicklungs-ländern, und optimieren die individuelle Behandlung der betreuten Patienten vor Ort. Bei Bedarf werden notwendigen organisatorische und logistischen Maßnahmen für eine Verlegung durchgeführt und initiiert. Gerade in akuten Krisenländern sind die Herausforderungen dabei groß. Ein typisches Besipiel für dieses Aufgabengebiet ist in Deutschland der ADAC und in der Schweiz die korrespondirende REGA (Schweizerische Rettungsflugwacht). Aber auch Assekuranzen, die Reiseunfallversicherung anbieten, beauftragen Patiententransport Unternehmen wie zum Beispiel Deutsche Rettungsflugwacht (DRF) oder die DRK Flugdienste.
Die Repatriierungs- und Assistance Medizin ist Teil der Reisemedizin, die bei einer immer globaleren Welt zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Ein großer teil von Langstrecken Krankentransporten wird an Bord von Linienflugzeugen durchgeführt. Aufgrund der Verfügbarkeit, des weltweit suffizienten Streckennetzes und der eingeschränkten Kapazitäten von speziellen Ambulanzflugzeugen sowie die geringeren Kosten werden dabei auch Intensivtransporte durchgeführt. Dafür hat die Lufthansa Technik AG und der Medizinische Dienst der Lufthansa das Patient Transport Compartment (PTC) und eine modulare Behandlungseinheit, das sogenannte PTU (Patient Transport Unit) für den Langstrecken Flugbetrieb eingeführt.
Das PTC kann innerhalb von 2 Stunden in einen Airbus oder eine Boing eingebaut werden, es entsteht ein Behandlungsraum von 6 Quadratmetern.
Das PTC und PTU wird von einem Arzt begleitet, den der Auftraggeber stellt. Auftraggeber für Repatriierungen sind in der Regel Versicherungen und Assistance Services, aber auch Regierungen oder NGOs.  
Die Lufthansa stellt dabei einen Paramedic zur Verfügung, der in Intensiv Patiententransport mittels PTC und/oder PTU routiniert ist und den Repatriierungs-Arzt während des Fluges unterstützt.

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